Bewerbung für Jobs in Deutschland
Nachdem ich meine Masterarbeit an der Universität Freiburg abgeschlossen
hatte, habe ich begonnen, mich in verschiedenen Bereichen in Deutschland zu
bewerben. Zuerst war ich mir nicht sicher, wo und in welchem Bereich ich
arbeiten sollte, was mich dazu gebracht hat, herauszufinden, wofür mich der
kürzlich abgeschlossene Masterstudiengang in Sozialwissenschaften mit
Schwerpunkt Global Studies qualifiziert. Ich fand heraus, dass eine solche
Spezialisierung nicht viele berufliche Möglichkeiten oder Chancen hat, außer im
akademischen Bereich. Deshalb habe ich mich auf verschiedene Stellen an
deutschen Universitäten und akademischen Einrichtungen beworben, um entweder
als Lektor, wissenschaftliche Mitarbeiter oder in der Verwaltung zu arbeiten.
Die Vorbereitung der Bewerbungen war interessant, aber mittlerweile auch
stressig, vor allem das Schreiben von Motivationsschreiben, weil es manchmal
eine Herausforderung ist, wie man sich vorstellt und wie man für sich wirbt,
welche Worte man wählen muss, um für die Arbeitgeber sehr überzeugend zu sein,
und so weiter. Irgendwann war ich sehr verwirrt darüber, welche Worte oder
Sätze ich den Motivationsschreiben, die ich an verschiedene Universitäten
schickte, hinzufügen sollte. Also musste ich zurückgehen und einige bereits
vorbereitete Briefe lesen, die auf einigen Websites verfügbar waren, um einen
Einblick in das Schreiben von Bewerbungen speziell auf Deutsch zu
bekommen.
Später
wurde mir klar, dass auch die Arbeit bei NGOs, wie humanitären, Umwelt-,
Entwicklungs-, Menschenrechts-, Thinktanks und politischen Organisationen eine
Möglichkeit der Arbeit ist. Deshalb habe ich angefangen, überall in Deutschland
Bewerbungen zu verschicken, in dem Glauben, dass, wenn einige Bewerbungen nicht
erfolgreich sein werden, zumindest eine klappen sollte.
Ich habe mein Bestes getan, um mich auf viele verschiedene Stellen zu bewerben, die von einigen deutschen Online-Stellenvermittlungen angeboten wurden, wie Stepstone, Glassdoor, XING Jobs, Deutschlandjoobs, etc. In den letzten drei Monaten wurde ich zu einigen Vorstellungsgesprächen eingeladen, einige Arbeitgeber haben mir bereits mitgeteilt, dass sie nicht an meiner Bewerbung interessiert sind, während ich noch auf Antworten der anderen Arbeitgeber warte. Während dieser Vorstellungsgespräche wurde ich mich gefragt "Wie finden Sie, dass Sie die Anforderungen der Stelle erfüllen?" "Haben Sie sich schon einmal mit prominenten Leuten getroffen und wo?" Ich wurde auch gefragt, wie viel Gehalt ich mir wünsche und ob ich in Betracht ziehen würde, dauerhaft für sie zu arbeiten oder nicht, was ich durch die Arbeit für sie erreichen würde, und so weiter und so fort.
Diese
Fragen lösten bei mir eine motivierende Diskussion mit diesen Arbeitgebern aus,
obwohl ich das Gefühl hatte, dass ich auf einige knifflige Fragen keine sehr
überzeugenden Antworten gegeben habe. Im Ernst, jedes Land und sogar jede
Institution hat ihre eigenen bürokratischen Regeln, für mich als eine Person,
die noch nie in Deutschland gearbeitet hat (außer den langen Erfahrungen, die
ich an den deutschen Universitäten als Student, Austauschstudent, Teilnehmer an
akademischen Projekten und auch als Teilnehmer an Konferenzen gesammelt habe)
habe ich geantwortet, dass ich bereits meine beruflichen Erfahrungen habe, die
ich bei lokalen und internationalen NGOs in meinem Land gesammelt habe, die mir
die erforderlichen Fähigkeiten des Managements, der Koordination, der
Assistenz, etc. auch wenn Sie vielleicht andere Regeln an Ihren Institutionen
haben, würde ich sie auf jeden Fall schnell erlernen, es wird keine große
Herausforderung für eine dreisprachige Person sein, die fließend spricht, zwei
Masterabschlüsse, lange Berufserfahrungen, lange vielfältige lokale,
internationale und deutsche akademische Erfahrungen und starke
Empfehlungsschreiben von deutschen Professoren hat. Darüber hinaus habe ich,
obwohl ich noch Student war und jetzt immer noch nicht formell angestellt bin,
mein Berufsleben nicht eingestellt, sondern arbeite immer noch als Lektor für
ein bekanntes internationales Online-Unternehmen (ITALKI),
und ich habe diesen Job während meines letzten akademischen Lebens im Global
Studies Programm ausgeübt. Natürlich habe ich durch die Erfahrung meine
Kommunikationsfähigkeiten entwickelt, da ich mit Schülern aus verschiedenen
soziokulturellen Hintergründen aus der ganzen Welt zu tun habe. Sollte das für
eine neue Stelle an einer deutschen Einrichtung oder Universität ausreichen
oder noch nicht? Sollte das für die Arbeitgeber in Deutschland überzeugend
genug sein, um einen ausländischen Bewerber mit diesen Erfahrungen einzustellen
oder doch eher unqualifiziert?
Ich war
wirklich frustriert, als mich einige Arbeitgeber zu einem Vorstellungsgespräch
eingeladen hatten mit den Worten: "Wir sind von Ihren Qualifikationen
überzeugt und würden uns freuen, Sie näher kennenzulernen!" und mir nach
dem bestandenen Vorstellungsgespräch ohne Angabe von Gründen mitteilten,
"Es tut uns leid, Ihnen mitzuteilen, dass wir uns für einen anderen
Kandidaten entschieden haben." Echt jetzt?!
Ich
neidete den Kandidaten, der für die Position ausgewählt wurde, nicht, weil ich
glaubte, er/sie sei besser als ich. Im Gegensatz dazu habe ich mich für ihn/sie
gefreut und ihm/ihr Glückwünsche ausgesprochen. Das frustrierte mich jedoch und
ließ mich fragen, was das Problem war? Die Qualifikationen? War die Art und
Weise, wie ich mich im Vorstellungsgespräch präsentierte, nicht überzeugend
oder was?
Ich
beschloss, mich nicht mit diesen Fragen zu beschäftigen, sondern enthusiastisch
weiterzumachen, in der Hoffnung, dass die nächste Bewerbung erfolgreich sein
wird, denn schließlich ist es die Entscheidung dieser Arbeitgeber, die ein
ausländischer Bewerber wie ich respektieren sollte. Ich habe ihre
Entscheidungen tatsächlich respektiert und bin mit meinen Träumen
weitergezogen. Ich will natürlich nicht ignorieren, dass es tolle Arbeitgeber
gab, die erkannt hatten, wie überzeugend meine Qualifikationen waren und wie
sehr ich mich um meine Bewerbungen bemüht hatte, aber wenn sie sich für einen
anderen Bewerber entscheiden mussten, schickten sie mir ermutigende E-Mails.
Ich habe mich zum Beispiel beim Bundeskriminalamt
(BKA) in Wiesbaden auf eine Stelle beworben, die meinen
Qualifikationen entsprach, aber leider habe ich den psychologischen Test als
Voraussetzung für die Stelle nicht bestanden. Dieser Test war online und auf
Deutsch, was sehr schwierig war, da er zeitlich begrenzt war und die Sprache
eine Herausforderung darstellte, da Deutsch meine Drittsprache ist, die ich in
meinem akademischen Leben, das hauptsächlich auf Englisch war, nicht viel
benutzt habe. Die Mitarbeiter teilten mir später mit, dass ich mich nicht für
die nächste Phase qualifizieren würde, baten aber trotzdem um ein Treffen, um
mich persönlich kennenzulernen. Ich war überrascht und glücklich, denn
normalerweise schicken die Arbeitgeber einfach eine normale E-Mail und beenden
die Angelegenheit, sobald der Bewerber unqualifiziert ist oder eine bestimmte
Prüfung nicht bestanden hat. Das BKA hat sich jedoch etwas anderes überlegt, um
mich persönlich kennenzulernen und mich für den nächsten Bewerbungsprozess zu
ermutigen. Bei dem Treffen schätzte ich die Mitarbeiter des BKA sehr, die
mir sagten: "Es ist wichtig für uns, dass der Kandidat den psychologischen
Test besteht, da wir mit sensiblen Angelegenheiten in Bezug auf die Sicherheit
der Menschen in Deutschland umgehen, was erfordert, dass wir kluge Kandidaten
einstellen, aber das bedeutet nicht, dass Sie disqualifiziert sind, Sie haben
andere Möglichkeiten, sich wieder bei uns zu bewerben."
Nach
diesem Treffen wurde mir klar, dass ein Land wie Deutschland großartige Dinge
hat, für die es sich zu kämpfen lohnt, und ich mache mir keine Sorgen mehr um
meine Zukunft, solange es solche Menschen gibt, die sich für Gleichheit und
Gerechtigkeit in diesem großartigen Land einsetzen. Folglich war meine Frustration
wie weggeblasen und gab mir einen starken Ansporn, weiterzumachen, um meine
Träume hoffentlich in diesem Land zu verwirklichen.
Ich werde
mich natürlich auch weiterhin für Jobs bewerben, bis ich einen bekomme!
Von Nasser Alqaddi